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Gerichts- und Allerheiligenviertel hat mehr Zuspruch verdient

Das Gerichts- und Allerheiligenviertel hat mehr Zuspruch verdient.

Seit Jahren dümpelt das Viertel um Gericht und Allerheiligenstraße vor sich hin. Große Hoffnungen entstanden mit den Umbauplänen der Justiz und Errichtung des Herzzentrums. Mittlerweile ist das Herzzentrum weg und die Umbauten an den Justizbauten haben dem Viertel nicht weitergeholfen.

Vertane Chancen und Hoffnungslosigkeit kennzeichnen dieses einst sehr beliebte Wohngebiet. Ich wohne seit über 25 Jahren in der Klingerstraße und kann die vergebenen Chancen beispielhaft reihenweise aufzählen:

Umbau Oberlandesgericht: Anstatt im Erdgeschoss Ladenflächen zu schaffen, wurde entlang des nördlichem Gehweges der Zeil erneut eine Beton- und Glaswüste errichtet, die niemanden zum Verweilen einlädt.

Verlegung und Neubau 1. Polizeirevier: Endlich bestand die Möglichkeit, unzumutbare Arbeitsbedingungen im alten Gebäude abzustellen und im Viertel regte sich Hoffnung, dass die Polizei nun „ihrem“ Viertel mehr Aufmerksamkeit schenkt. Erhalten haben wir einen zugeparkten Gehweg auf der Zeil, obwohl jede Menge Abstellflächen auf der Straße und in der Tiefgarage vorhanden sind. Die Polizeipräsenz im Viertel lässt stark zu wünschen übrig, Straßendealer lachen sich kaputt.

Herzzentrum: Die Mitarbeiter, Patienten und deren Besucher haben in den wenigen Jahren der Existenz des Herzzentrums erheblich zur Belebung des Bereichs beigetragen. Kleine Händler und Gastronomie haben davon profitiert. Der Ortsbeirat setzte sich massiv dafür ein, dass das Herzzentrum in den Bettenplan der Krankenkassen aufgenommen und damit gesichert wird. Dies scheiterte jedoch am Widerstand des Landes Hessen.

Verkehrsberuhigung: Chancen zu einer echten Verkehrsberuhigung wurden auch im Ortsbeirat nicht genutzt. Das Fahrradfahren gegen die Einbahnstraße ist noch immer nicht erlaubt, weil SPD und CDU dagegen gestimmt haben. Wirkungsvolle Tempobremsen in der Allerheiligen- und Stoltzestraße sind noch im Januar diesen Jahres an SPD und CDU gescheitert.

Parken: Stadtweit gibt es die Möglichkeit des Anwohnerparkens. Dafür werden Parkplätze im Straßenraum reserviert. Hier werden Anwohner in die Parkhäuser verwiesen. Warum werden nicht diejenigen, die nicht hier wohnen, in die Parkhäuser geschickt?

Erreicht wurde immerhin, dass es künftig regelmäßige Gespräche zwischen Anwohnern, Stadtverwaltung, Hausbesitzern, Polizei, Justiz und Geschäftsleuten geben soll. Noch ist nicht ganz klar, in welchem Rahmen das stattfinden wird, aber die Bereitschaft dafür ist da. Auch die Polizei zeigt sich nach massiven öffentlichen Protesten etwas mehr im Viertel. Und: Kulturell tut sich – neben dem Tigerpalast – durch die Aktivitäten von Faites votre jeu! im ehemaligen Untersuchungsgefängnis wieder etwas. Das dort die Geschichte des Klapperfeld  aufgearbeitet und bewahrt wird, ist ein besonderer Verdienst dieser Gruppierung.

In der nächsten Wahlperiode müssen aber wirkliche Taten folgen. Eine echte Verkehrsberuhigung muss her, Straßen und öffentliche Räume müssen attraktiver und bequemer werden, Wohnungen und das unmittelbare Wohnumfeld müssen besser gepflegt werden, Müll muss entfernt werden. Vielleicht finden sich einige Leute, die Zeit und Lust haben, ein Straßenfest zu organisieren, damit die Anwohnerschaft ein Gesicht bekommt.

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